Samstag, 21. September 2013

Raindrops keep falling on my head...



So, heute gibt’s zur Abwechslung mal eine Geschichts- und Biostunde. Ich habe nämlich vorhin Humayun’s Tomb und auch den National Zoological Garden besucht.

Humayun’s Tomb, welches sich heute im Stadtteil Nizamuddin befindet, ist die Grabstätte des zweiten Großmoguls von Indien, Nasiruddin Muhammad Humayun. Erbaut wurde der Komplex zwischen 1562 und 1570. Der Bau wurde also noch zu Lebzeiten des Herrschers begonnen und von seiner Frau Haji Begum in Auftrag gegeben. Das Grab Humayuns selbst steht auf einer 12.000m² großen Plattform und ist aus einer Kombination von rotem Sandstein und weißem Marmor gebaut, was ein typisch lokales Merkmal ist. Gleichzeitig ist der Architekturstil persischen Ursprungs (Haji Begum war selbst Perserin), sodass das Bauwerk eine Verschmelzung der beiden Baustile darstellt. Humayun’s Tomb war später denn auch Vorbild für den Taj Mahal.
Auf dem Gelände befinden sich neben dem Hauptmausoleum noch viele weitere Gräber, darunter das von Haji Begum selbst, das des Lieblingsbarbiers des Herrschers und Isa Kahns Grabstätte. Isa Khan war ein afghanischer Edelmann am Gericht Sher Shah Suris (Herrscher paschtunischer Herkunft, dessen Regierung die Mogulzeit unterbrach). Das achteckige Grabmal ist nur zwanzig Jahre älter als Humayun’s.
Die Gräber stehen auf einer weitläufigen Gartenfläche, die trotz der Lage inmitten von Delhi erstaunlich ruhig und friedlich ist. Das Gelände diente auch als Zufluchtsstätte des letzten Mogulkaisers, Bahadur Shah II, den die Briten hier im Jahre 1857 gefangen nahmen. 1993 ist Humayun’s Tomb Weltkulturerbestätte der UNESCO.
Zugang zum Komplex bildet heute das Westtor, welches 16 Meter hoch ist. Die sechseckigen Sterne, die von den Moguln als ornamentale, kosmische Symbole verwendet wurden und das Tor schmücken sind auch auf der ganzen übrigen Anlage zu finden.
Auch ein sehr schönes Bauwerk auf dem Gelände ist das Arab Sarai Gateway, welches den Zugang zum Arab Sarai (ein Sarai ist eine Art Gästehaus) bildet. Das Tor ist 12,2 Meter hoch und besteht aus roten Sandsteinquadern mit Marmoreinlegearbeiten. Der Arab Sarai ist für Besucher nicht zugänglich. Das Tor ist ausschließlich auf der Seite von Bu Halima’s Garten zu sehen. Über Bu Halima selbst ist nichts bekannt, auch nicht über den Ursprung des Gartens, der nach ihr benannt wurde.

So, danach bin ich weiter zum Zoological Garden. Nachdem ich bei Humayun’s Tomb mit meinem indischen Studentenausweis durchgekommen bin und den Einheimischenpreis bezahlen durfte, erwies sich der Herr beim Zoo als nicht so einsichtig. Also, INR 200,00 rausrücken und Ausländerpreis zahlen.
Der Zoo selbst ist sehr weitläufig angelegt, mit viel Grün und schönen Wegen. Die Tiere sind teils in recht schönen und großen Gehegen untergebracht und manchmal leider in sehr kleinen Käfigen, so wie etwa der Schakal und - was mich persönlich sehr, sehr traurig gemacht hat - der Jaguar. Die arme Katze hat einen Käfig, der in etwa acht mal zwanzig Meter groß ist. Wenigstens hat man den Käfig mit Schlingpflanzen zuwachsen lassen, so dass die Tiere zumindest etwas vor den Blicken der Menschen geschützt sind. Ich muss sagen, gerade dieser Anblick hat mich sehr nachdenklich gestimmt. So toll es auch ist, mal so eine schöne Großkatze sehen zu dürfen, so wenig gehören diese Tiere in kleine Käfige. Wenn es schon notwendig ist, sie in Gefangenschaft zu halten, wie etwa für Zuchtprogramme und zum Schutz, dann sollten weltweit sehr, sehr strenge Auflagen erfüllt werden müssen.
Die weißen Tiger im Zoo haben es da etwas besser, sie besitzen ein recht schönes, wenn auch ebenfalls nicht allzu großes, Freigelände. Ich durfte sogar einen der Tiger beim Jagen beobachten, weil sich ein etwas sehr vorwitziger Vogel etwa von der Größe eines Truthahns, mitten im Tigergehege niedergelassen hatte. Allerdings hat die Katze das Ganze ziemlich halbherzig und wohl nur spielerisch angefangen, denn sie ist mit großen Sätzen auf den Vogel zu, der sich dann ganz schnell in die Lüfte und in Sicherheit gebracht hat. Weiters gab’s ziemlich viele Hirscharten, indische Wildschweine, verschiedene Papageien und Fasane, Affen, Krokodile, Antilopen, Schlangen und ein Panzernashorn zu sehen. Die asiatischen und afrikanischen Löwen hab ich irgendwie nicht gefunden und nach einem ca. zwanzig Minuten andauernden Monsuneinfall auch keine Lust mehr, sie zu suchen. Ich glaube, ich bin im Regen noch nie so nass geworden wie heute. Ich konnte das T-Shirt und auch die Hose wirklich und tatsächlich auswringen, wie wenn sie ohne Schleudern aus der Waschmaschine gekommen wären. Sagenhaft. Leider hat auch meine nicht regensichere Tasche darunter gelitten, der ganze Inhalt inklusive Lonely Planet war nämlich total durchgeweicht. Gott sei Dank hat mein Schatz mir aber die wassersichere Kamera mitgegeben, sodass wenigstens die nicht gelitten hat. Gegen Monsun hilft nämlich einfach genau gar nichts, selbst wenn ich eine Jacke dabeigehabt hätte.

Wieder zuhause, musste ich feststellen, dass mein Plastikcontainer von einem Zimmer leider nicht ganz regensicher ist - unter der Wand ist nämlich das Wasser reingelaufen. Zum Glück waren Anne und Jan zu Hause und haben die wenigen Sachen, die auf dem Boden waren, rechtzeitig in Sicherheit gebracht.

So, ich hoffe jetzt, dass es heute nicht noch mehr Stromausfälle gibt und dass das Gewitter bis morgen abgeklungen ist.

Bis bald!

Well, today we are having a history and biology lesson for a change because I have been visiting Humayun’s Tomb and the National Zoological Garden today.

Humayun’s Tomb, which is nowadays located in the quarter called Nizamuddin, is the gravesite of the second Great Mughal of India, Nasiruddin Muhammad Humayun. The complex was built between 1562 and 1570. Therefore, the building was already started when the monarch was still alive. Initiator for the building was Humayun’s wife Haji Begum. The grave of Humayun itself is located on a 12.000m² large platform and is built up of red sandstone and white marble, which is a typical local attribute. At the same time, the architectural style is of Persian origin (Haji Begum herself was from Persia) so that the building is a mixture between these two building styles. Later, Humayun’s Tomb was used as model for the Taj Mahal.
Besides the main mausoleum, there are many more gravesites on the area, the grave of Haji Begum herself, the one of the monarch’s favorite barber and the one of Isa Khan amongst them. Isa Khan was an afghan noble in the court of Sher Shah Suri (Pashtun monarch whose regnancy interrupted the Mughal Empire’s). The octagon gravesite is only 20 years older than Humayun’s Tomb.
The gravesites are situated on a wide garden area, which is despite their position in the middle of Delhi very calm and peaceful. The area was also used as an asylum of the last Great Mughal, Bahadur Shah II, who was captured by the Brits in 1857 here. In 1993, the UNESCO listed Humayun’s Tomb as World Heritage Site.
Nowadays, the entrance to the complex is the West Gate, which is 16 meters high. The hexagonal stars, used as ornamental cosmic symbols by the Mughals, which adorn the gate, are to be found all over the complex.
Also a very beautiful example of architecture on the site is Arab Sarai Gateway that is the entrance to Arab Sarai (a Sarai is kind of a guesthouse). The gateway is 12,2 meters high and built of red sandstone blocks with marble inlays. The Arab Sarai is out of bounds for visitors, therefore, the gate is only visible from Bu Halima’s Garden. Nothing is known about Bu Halima, nor is of the origin of the garden named after her.

Well, after that I went to the National Zoological Garden. At Humayun’s Tomb, I was able to persuade the door attendant to allow me to pay the price for locals when I showed him my Indian Student Pass. Not so lucky at the zoo. Therefore, I had to pay the tourist’s price - INR 200,00
The zoo itself is very spacious with a lot of green plants and beautiful paths. Some animals are in pretty beautiful and large compounds whereas sometimes they are in very small cages, for instance like the jackal and - that made me very, very sad - the jaguar. The poor cat has a cage that is approximately eight to twenty meters. At least, the cage is overgrown with climbing plants so that the animals are at least a bit protected of the people’s gazes. However, this pitiable sight was very thought provoking. Although it is great to be able to see such a beautiful big cat, they do not belong into small cages. If it is necessary to keep them in captivity, for instance for breeding programs or for protection, then there should be worldwide, very, very strict regulations to be followed with drastic punishments.
The White Tigers in the zoo are a bit better off, they have a beautiful, even if not too large, open-air enclosure. I was even able to see one of the tigers hunting - a cheeky bird the size of a turkey settled itself in the middle of the enclosure. However, the tiger just chased it halfheartedly and playfully because it didn’t lurk at all but jumped in large leaps to the bird that soared away quite fast. In addition to that, there were a whole bundle of different deers, Indian boars, different parrots and pheasants, monkeys, crocodiles, antelopes, snakes and an Indian rhino at the zoo. The African and Asian Lions were there to but I didn’t find them and after a twenty-minute-long-monsoon-shower, I didn’t fancy to go and look for them. My T-Shirt and trousers were so wet that I could wring them out! Unbelievable. Unfortunately, my bag wasn’t rain-secure either, so all the contents were sodden, including my Lonely Planet. Lucky me that my darling gave me the waterproof camera - that, at least, was undamaged. There’s simply no cure for Monsoon - even if I would have had a jacket.

Home again, I had to discover that my plastic container of a room unfortunately is not rainproof. Alongside the window and under the wall, the water flooded in. Luckily, Anne and Jan have been home so they took the few things I had on the floor onto my bed in time.

Well, I hope we have no more power blackouts today and that the thunderstorm is over until tomorrow.

See you!

Gebäude auf dem Geländer von Humayun's Tomb

Gartenanlage bei Humayun's Tomb

Hauptmausoleum - Grabstätte von Humayun. Sorry, da ist mir wer ins Bild gestanden ;o)

Einlegearbeit aus weißem Marmor in roten Sandstein

Verzierung an der Decke einer Nische an der Gebäudefassade

Wunderschönes Geländer auf der Plattform

Kunstvolle Säulen schmücken die Eingänge des Mausoleums

Immer wieder wunderbare Einlegearbeiten am ganzen Gebäude

Reich geschmückte Kuppel - Innenansicht

Fenster mit "Jali" - so wird die durchbrochene, gitterartige Struktur genannt

Fußboden im Inneren des Mausoleums

Hauptraum des Mausoleums mit Kenotaph (Scheingrab) des Humayun

Hauptmausoleum von Außen

Arab Sarai Gateway

Tor zu Bu Halima's Garden

Kuppelverzierung im Inneren

Westtor - Haupteingang zum Mausoleum; durch die Seitenflügel unterscheidet sich der Torbau von allen anderen Indiens

Brillenkaiman - wer findet ihn? ;o)

Buntstörche - das Gehege ist nach oben hin offen, die Vögel können kommen und gehen wie sie wollen

Emu

Gelbbrustara

Hirschziegenantilopenbock

Indischer Elefant

Indisches Wildschwein

Das traurigste Bild hier: ein Jaguar spielt in seinem viel zu kleinen Käfig mit seinem Klettergerüst

Einmal Monsundusche, bitte!

Panzernashorn beim Baden (mit Putzvogel)

Indische Felsenpython

Sambar oder Pferdehirsc

Silberfasan

Weißer Pfau

Weißer Königstiger

Weiße Königstiger

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