Mittwoch, 30. Oktober 2013

Alice im Wunderland



Hallo zusammen,

mal wieder eine kurze Meldung von meiner Seite ;o) aufgrund eines Special Request von Johi werde ich euch unten mittels Fotos mal unsere Wohnung vorstellen. Außerdem - ratet mal, wo ich am Donnerstagabend war: auf einem Empfang anlässlich des Nationalfeiertags in der Österreichischen Botschaft! Ich hab mich gefühlt wie Alice im Wunderland! Kompletter Diplomaten- und sonstiger Auflauf - und ich mittendrin ;o) sogar mit rotem Teppich und inklusive indischem Kinderchor, welcher die österreichische und die europäische Hymne gesungen hat - auf Deutsch! Die Veranstaltung war ursprünglich von 19:00 bis 21:00 Uhr angelegt, aber nach einer Unterhaltung mit einem sehr netten Herrn, der in Indien als Backpacker angefangen hat (und mittlerweile hier arbeitet) hab ich das bestellte Taxi wieder abtelefoniert und beschlossen, so lange zu bleiben, wie es sich ergibt - und es hat sich sehr, sehr lange ergeben ;o) ich habe ein paar wirklich nette Leute kennen gelernt, hauptsächlich Auslandsösterreicher und Botschaftsangehörige und mich gut unterhalten, bis ich dann freundlicherweise nach Hause chauffiert worden bin ;o)) leider hab ich keine Fotos vom Empfang (sooo touristisch wollte ich dann doch nicht wirken), aber ich kann’s euch ja beschreiben: Ich bin vor der Botschaft aus dem Taxi gestiegen, alles hell erleuchtet, weiße Mauern um ein weißes, zweistöckiges Gebäude, das österreichische Staatswappen am zweiflügeligen Tor. Auf der Zufahrtsstraße ein schicker Wagen nach dem anderen, die die Gäste in die Einfahrt des Anwesens bringt, wo sie dann direkt am roten Teppich in Empfang genommen werden. Dann ein Line-Up des Botschafters, seines Ersten Sekretärs und noch eines Herrn, dessen Namen und Funktion mir leider entfallen sind, und man steht nach dem Shake-Hands im Garten der Residenz. In den Bäumen hingen Lampions, es war eine große Bühne für den Chor aufgebaut, mit Tanzfläche davor (wo zur „Schönen Blauen Donau“ und dem „Wiener Walzer“ getanzt wurde), Stehtische und eine Bar und ca. 200 wichtige Leute - plus eine Austauschstudentin. Na jedenfalls war der Abend ziemlich lustig und ich bin wie gesagt ziemlich lang geblieben - zum Glück hatte ich am nächsten Morgen keine Uni!

Sonst ist eigentlich nicht wirklich viel Aufregendes passiert in letzter Zeit, wenn man mal davon absieht, dass die Diwalifestlichkeiten langsam beginnen und unser Viertel - zumindest der Geräuschkulisse nach - regelmäßig Opfer von Bombenangriffen wird. Leider knallts meistens nur, die wenigsten „Raketen“ sind auch wirklich solche und sind schön farbig. Dafür tauchen jeden Tag mehr „American Way Christmas Beleuchtungen“ auf - wir werden am Samstag mal mit der Videokamera durchs Viertel marschieren.

Ach ja, vorhin waren wir noch einkaufen und mussten einige Dinge kopieren bzw. ausdrucken. Also sind Jan und ich losgezockelt. Zuerst Halt beim Händler unseres Vertrauens an der Ecke und fragen, wo man denn hier Passfotos machen kann. Ja, ja, da vorne und um die Ecke und dann rechts. Aha. Wir haben dann einen Fotoshop gefunden (keine Ahnung, ob das der war, den er uns zeigen wollte - ah, jetzt krachts hier grad wieder…), aber egal. Dann den netten Herrn gefragt, ob er auch kopieren kann. Nein, das kann er nicht, aber da hinten, der kann das. Wo, da hinten (wir befanden uns im Souterrain). Ah ja, zehn Meter weiter, das Geschäft, das von außen aussah, wie eine Baustelle. Nun, der Ladeninhaber hat einfach die zehn Decken von dem Kopierer runtergeräumt und dann konnte es auch schon losgehen - 1 Rupie pro Kopie. Super, kann er auch vom USB-Stick her ausdrucken? Nein, kann er nicht, aber da vorne… etc. Der Laden darüber im Hochparterre konnte das auch, also da hoch und dem Herrn da drin Datei für Datei erklärt, wie oft er das ausdrucken muss („This file once.“ - „One copy?“ - „Yes, one copy.“). Das hat naturgemäß bei ca. 50 Kopien aus 20 Dateien eine Weile gedauert, aber irgendwann war’s geschafft. Okay, dann die Frage, kann er denn auch einscannen. Nein, das kann er nicht, aber da die Straße runter und hinter dem Süßwarenladen, der kann das. Den Süßwarenladen haben wir dann auch gleich gefunden, aber der Laden daneben konnte nicht einscannen. Aber einfach durch die Türe ins Hinterzimmer gehen, die können das. Oookay, aber da ist keiner - daher mal vorsichtig „Hallo?“ gerufen - und am gegenüber liegenden Ende des Raumes wird der Vorhang hinter der Tür weggezogen - und eine alte Lady brabbelt was auf Hindi. Leider reicht mein Hindi (ich kann nur ein Wort - „Chipkali“, bedeutet Eidechse) nicht aus also mal entgegnet: „Scanning?“. Alte Lady verschwindet, junge Dame kommt heraus. Ja, natürlich kann sie einscannen, gar kein Problem. Leider dauere aber das Hochfahren des Computers immer so lange (meine Güte, jetzt gehen die Raketen aber los!), ob wir nicht noch einen Gang zu erledigen hätten. Nein, aber das passt schon, wir sind es ja mittlerweile gewohnt. Wir haben dafür die kleine Maus beobachtet, die zwischen den Computern hin und her geflitzt ist.
Am Ende des Kopier-, Ausdruck- und Einscannmarathons besuchten wir unseren Händler unseres Vertrauens und kauften noch ein paar Lebensmittel - und waren so erschöpft, dass wir prompt die Getränke vergaßen, und Anne und Jan nochmal losgezogen sind ;o)

That’s it so far - am Wochenende steht wie gesagt Diwali vor der Tür - ich werde euch ausführlich berichten - und nächste Woche geht’s für mich nach Amritsar an die pakistanische Grenze.

Bis bald!


Hello everybody,

just a short signal as you haven’t heard of me for some time ;o) because of a special request of Johi’s, I am going to present you our flat with some photos below. In addition to that - have a guess where I have been this Thursday evening - on a reception due to the National Day at the Austrian Embassy! I felt like Alice in Wonderland! Loads of diplomats and other important people - and I was in the middle of it all ;o) we even had a Red Carpet and a choir of Indian children, singing the Austrian and European Hymn - in German! Officially, the event should take place between 7 and 9 pm - but after a very nice talk to a guy who started as a backpacker in India and now works here, I decided to cancel the already called cab and stay as long as I liked it - and I liked it very, very long ;o)) unfortunately, I have no pictures of the reception (as I did not want to look too touristy) but I can give you a description: I got out of the cab in front of the embassy (everything brightly lit, white walls around the white, two-floors-building, the Austrian coat of arms on the two-winged gate), on the access road one fab car after the other that brought the guests into the driveway of the embassy where they were greeted at the beginning of the Red Carpet. Then a line-up of the ambassador, his first secretary and another person whose name and function slipped my mind. Then I stood in the residence’s garden where lit lanterns were in the trees, a large stage was there for the choir and in front of it a small dance floor (where people danced to “By The Beautiful Blue Danube” and “Wiener Walzer”), there were bistro tables and a bar - and round about 200 important people - plus an exchange student. Well, the evening was quite fun and as I already mentioned, I stayed quite long - luckily I had no lessons the next morning.

Apart from that, nothing exciting happened, in case you don’t count that the Diwali festivities are about to start - and our quarter regularly seems to be victim of bombing raids - at least, if you judge by the noise. Unfortunately, most of the time it’s only banging, most of the rockets just seem to make noise instead of beautiful lights in the sky. On the other hand, every day more houses are decorated in what we might call the American way of Christmas Illumination - we’re planning to have a walk through the streets round here on Saturday with the camera ;o)

Oh yes, and earlier this day, we went shopping and had to copy and print some stuff, so Jan and I went off. Firstly, a stop at our Trader Of Trust At The Corner where we asked where we could possibly make passport photos. Yeah, yeah it’s just down the street and round the corner and then go right. Ah. Well, we DID find a photo shop - we just don’t know whether it’s the one he wanted to show us ;o) Then we asked the nice guy in it whether he can copy also. No, he can’t but the guy back there can. Where, back there (we were in the souterrain). Oh, there, ten meters away in the shop that looked like a construction side. Well, the shop owner simply removed about ten blankets and there it was - the copier! Off it went - 1 rupee per page. Very good, but can the print from a pen drive, too? No, he can’t but over there… etc. The shop on the mezzanine floor could do that too, so we climbed and explained to the guy in it file to file what he should do („This file once.“ - „One copy?“ - „Yes, one copy.“). That took a while because we had to print round about 50 copies out of 20 files or so. When we managed that, we asked him whether he could scan pages and put them onto the pen drive. No, he can’t but down the street and behind the sweets shop, that guy can. Well, we found the sweets shop all right, but the shop besides it couldn’t scan. However - just walk through the door into the back room, they can. Ooookay - but there is nobody. Therefore, I called out, very cautiously, “Hello?” - and at the opposite wall a curtain was drawn behind a glass door. There was an old lady, babbling away in Hindi. As my Hindi is very basic (I know just the one word “chipkali” - that means lizard), I asked “Scanning?”. Old lady vanishes, young one emerges. Yes, of course she can scan, no problem at all. Unfortunately, as it always lasts a few minutes to boot up the computer, she asked whether we do not have something to do in the meantime. No, no, everything’s fine, we’re used to that already. Therefore, we spent the time monitoring the tiny mouse speeding around the room.

At the end of the Copying-Printing-And-Scanning-Marathon, we popped into the shop of our Trader Of Trust At The Corner and bought some food - and then we were so exhausted, we forgot to buy drinks. Therefore, Anne and Jan had to set off once more.

That’s it so far - on the weekend Diwali is approaching - I’m going to report to you - and next week it’s Amritsar at the border to Pakistan for me.

See you!

Österreichische Botschaft (leider bei Tag nicht ganz so beeindruckend wie nachts)


Diwalibeleuchtung in unserer Straße

Unsere Dachterrasse - bei Sonnenschein

Mein Zimmerchen (Moskitonetz hängt mittlerweile korrekt überm Bett!)

Küche

Regenableitungssystem aufgrund direkt auf die Terrasse führender Dachrinne

Unser Swimmingpool - äh, nein, leider nicht, sondern nur die Terrasse unter uns bei Regen

Unser super-duper Wasserbehälterturm (ist leider zusammengekracht, Wasser steht daher jetzt auf der Küche)

Kochen à la Pfadilager

Tja, so sauber haben wir unsere Wohnung übernommen...

Stromversorgung der Dachterrasse auf indische Art

Unsere "Hall" - übersetzt "Wohnzimmer" (meistens haben wir das allerdings mitsamt der Couch auf die Dachterrasse verfrachtet)

Sonntag, 20. Oktober 2013

Abrakadabra in Delhi


 Hallo zusammen,


wieder ist eine Woche vorbei und diesmal eine ruhige. Seit dem letzten Blogeintrag ist nicht viel Aufregendes passiert. Ich war lediglich auf der Post, wo ich für eine Postkarte und ein Paket drei Schalter (zwei davon gleichzeitig) und einen Päckcheneinschnürer blockiert habe. Dafür kannte mich der Postbeamte noch vom letzten Mal ;o)
Heute bin ich mal wieder ein bisschen auf Tour gewesen, diesmal zum Gandhi Smriti und zum Jantar Mantar. Das Gandhi Smriti ist eine Gedenkstätte für Mohandas Karamchand Gandhi und befindet bei dem Haus, in dem er die letzten Monate seines Lebens verbracht hat. Man kann eine Ausstellung zu seinem Leben anschauen, und auch das Zimmer besichtigen, in dem er gelebt hat. Darin befinden sich auch noch seine wenigen Habseligkeiten - der Mann hat wirklich spartanisch gelebt. Außerdem existiert noch immer der Pfad, den Gandhi genommen hat, als er auf dem Weg zu einem Gebetstreffen erschossen wurde. Seine letzten Schritte wurden mit Fußabdrücken aus Beton sichtbar gemacht. Auch Gandhis Gebetsecke steht noch immer.
Das Jantar Mantar (Hindi: Abrakadabra) ist ein seltsames Gebilde. Trotz seines merkwürdigen Aussehens hat das Ding tatsächlich einen Zweck gehabt: es wurde nämlich als Sternwarte erbaut. Der Maharaja Sawai Jai Singh II. gab den Bau Anfang des 18. Jahrhunderts in Auftrag.
Danach bin ich noch zum beeindruckenden Imperial Hotel gelaufen, wo ich mir ein leichtes Abendessen und einen Cocktail gegönnt habe während ich das Innere eines wahrhaftigen Fünf-Sterne-Hotels bewundert habe.

So, das wär für diesmal wirklich alles.

Bis bald!


Hello everybody,

once more, a week has passed, and a calm one. Not much exciting happened since the last blog entry. I have just been on the post office where I blocked three counters (two of them at the same time) and a guy who wraps the parcels into linen for just a postcard and a parcel. After all, the post office clerk remembered me from last time I stepped in ;o)
Today I toured around Delhi once more, this time to Gandhi Smriti and Jantar Mantar. Gandhi Smriti is a memorial place to Mohandas Karamchand Gandhi and is located on the place where he lived for the last few months of his life. There is an exhibition about his life and the room where Gandhi lived that can be visited. In there are the very few things owned by Gandhi - he really lived Spartan! Also, the path Gandhi took when he was shot on his way to a prayer meeting still exists. His last steps are made visible through footsteps poured concrete. Gandhi’s place to pray is still there, too.
Jantar Mantar (Hindi: Abracadabra) is something weird. In spite of his bizarre optics, it really was used: it was built as an observatory. Maharaja Sawai Jai Singh II. commissioned the building at the beginning of 18th century AD.
After that, I walked to the formidable Imperial Hotel where I had a light supper and a cocktail whilst admiring the interior of a true Five-Star-Hotel ;o)

Well, that would be all of it for this time.

See you!

Garten im Gandhi Smriti

Gandhis letzte Schritte

Zwei, die sicher keinen Eintritt zum Jantar Mantar bezahlt haben ;o)
Martyr's Column



Gandhi's Zimmer





Jantar Mantar

Jantar Mantar

Jantar Mantar

Jantar Mantar

Mittwoch, 16. Oktober 2013

Trip to Monkey City



Hallo zusammen,

heute komme ich endlich dazu, euch von unserem Ausflug in die Höhe zu erzählen. Sonntag und Montag haben wir uns nämlich in die Ausläufer des Himalayas gewagt und sind nach Shimla gereist. Schon die Busfahrt an sich war ein Erlebnis, denn der Fahrer hatte einen sehr eigenwilligen Fahrstil und hielt nichts von zeitgerechtem Bremsen. Die Folge davon war, dass man bei der dadurch ausgelösten Vollbremsung für kurze Zeit die Schwerelosigkeit erleben durfte weil man zentimeterhoch aus dem Sitz gehoben wurde.
Für die unruhige Nacht wurden wir aber mit einem tollen Sonnenaufgang in den Bergen belohnt. Außerdem gab’s lecker Nutellabrot im Zentrum Shimlas, bevor wir unsere Zimmer im YMCA inspizierten. Zerbrochene Fensterscheiben und Gemeinschaftsbad hin oder her - wir hatten immerhin eine rote Lampe überm Bett ;o) außerdem noch dunkelroten Teppichboden und dunkelrote Decken - passend zum Außenanstrich des Gebäudes.
Der Tag startete dann so richtig für mich im Indian Coffee House, wo mich ein Kellner im Prinzenkostüm mit zwei Tassen Kaffee zwar unwillig aber doch vor dem endgültigen Einschlafen bewahrte. Anne und Jan stießen nach dem Besuch der Messe in der Christ Church zu mir und bekamen ebenfalls ihren Koffeinschub.
So gestärkt machten wir uns auf den Weg und nahmen uns für den ersten Tag den „Heritage Walk No 1“ vor, der uns zu verschiedenen alten Gebäuden in Shimla führen sollte. Während wir so das dritte oder vierte Gebäude bewunderten, fiel mir auf der anderen Straßenseite ein wunderschöner, gepflegter Garten auf und weil das (mannshohe) Gartentor etwas offenstand, konnte man reinsehen, wenn man den Hals lang genug machte. Weil wir irgendwann zu dritt so dastanden, fiel das dem netten Herrn in dem Garten auf und er fragte uns, ob wir den Garten gern anschauen möchten. Aber klar, also rein! Drinnen erklärte er uns, dass das der Garten seines Chefs sei, und der tauchte auch gleich mitsamt seiner Frau auf und lud uns zu Tee und Keksen ein. Auch die Töchter des Hauses kamen nach Besichtigung desselben heraus und die Familie gab Anne und Jan noch viele Tipps zu ihrer geplanten Reise durch den Norden.
Am Ende des Heritage Walks befand sich die Viceregal’s Lodge - unser Harry-Potter-Schloss ;o) wir haben die kurze Führung durch das Erdgeschoss mitgemacht - ich hab kein Wort verstanden - und mal wieder gelernt, dass Regeln in Indien wohl mehr so Richtlinien sind. „Do not use the furniture“ heißt also - du kannst die alten, wertvollen Stühle ruhig zum Ausruhen verwenden, wenn dir die Füße wehtun.
Soweit zum guten Teil des Tages, denn dann kam…. DAS ESSEN. Der Empfehlung des Lonely Planet folgend machten wir es uns im Café Sol gemütlich und freuten uns auf ein mexikanisches Essen und zum Abschluss des Tages auf „die beste Kuchenauswahl in ganz Shimla“.
Nun. Was soll ich sagen. Die Nachos, die ich zur Vorspeise hatte, waren okay. Nicht okay war die Guacamole - wie sehr kann man eine Avocado vergewaltigen??????? Meine Cottage Cheese Fajitas waren sehr - indisch. Außer scharf genau gar nichts. Und dann kam der Kuchen. Das war der Punkt, an dem sich die tiefe Verzweiflung in Lachen äußerte. Zu dem Kuchen fällt mir außer künstlich und pappsüß eigentlich gar nichts mehr ein. Aber daran waren wir ja selber schuld, denn bei der Analyse der Lonely-Planet-Empfehlung fiel uns die Formulierung „beste Kuchenauswahl in ganz Shimla“ und ganz speziell das Wort „Kuchenauswahl“ auf. Das heißt ja nun nicht, dass der Kuchen an sich gut ist. Wieder was gelernt.
Am Montagmorgen hat uns die Gruppe am Nachbarfrühstückstisch eingeladen, mit zum Jakhoo Tempel zu wandern. Weil wir das ohnehin vorhatten und es in der Gruppe sicherer ist (wegen der vielen Affen), schlossen wir uns gern an. Jan bekam den Stock, damit er uns beschützen kann und so zogen wir los. Am Fuß des Hügels erklärte uns ein Schild, dass wir, wenn wir innerhalb von 30 Minuten den steilen Weg bewältigen, „sehr fit“ seien, 30 bis 45 Minuten bedeutet „mäßige Fitness“ und alles darüber ist gaaaaanz schlecht (wir haben 35 Minuten inklusive Pause gebraucht ;o).
Oben erwartete uns ein mäßig eindrucksvoller Tempel mit einer weitaus spektakuläreren Statue des Gottes Hanuman, dem der Tempel geweiht ist. An den Tempel schließt sich eine kleine Gartenanlage an, die wie alles andere ebenfalls von Rhesusaffen bevölkert ist. Jans Karriere als Held des Alltags gipfelte hier oben in der Rettung zweier indischer Mädchen vor einem allzu aufdringlichen Affen, der es auf die bunten Schals der zwei abgesehen hatte.
Nach dem Abstieg wagten wir uns zwecks Bekämpfung des Hungers in ein kleines Restaurant namens Alfa direkt am Scandal Point, also mitten im Zentrum Shimlas. Die Pilzsuppe war überraschend gut - und sogar mit echten Pilzen!
Für den Nachmittag waren wir mit den beiden neuseeländischen Damen aus der Vormittagsgruppe verabredet, die sich uns für die Besichtigung der Chadwick-Wasserfälle anschließen wollten.
Leider versicherte uns das Taxiunternehmen, bei dem wir sowohl Fahrzeug als auch Chauffeur mieten wollten, dass die Wasserfälle im Moment kein Wasser führten. Also änderten wir unsere Pläne und ließen uns stattdessen zum Potter’s Hill fahren, der etwas außerhalb von Shimla liegt und von dem die Bewohner der Stadt früher den Ton für Töpferarbeiten gewonnen hatten. Heute ist der Potter’s Hill ein wunderschönes Gebiet zum Wandern und mit einem Camp, das Schulen und Firmen für Outdooraktivitäten mieten können (Klettergarten mit indischen Sicherheitsbestimmungen inklusive).
Zurück in Shimla hab ich mein Gepäck eingesammelt und wir haben uns zum Abendessen im Ashiana eingenistet - Essen zum Glück ausgezeichnet und Ambiente noch besser. Das Restaurant ist in einem runden Pavillon untergebracht, in dem alles aus Holz ist und man durch die hohen Fenster auf den Ridge (den zentralen Platz) bzw. hangabwärts auf das darunter liegende Shimla schauen kann. In unserem Fall war das ein ziemlich spektakulärer Blick, denn der Ridge war komplett in Nebel getaucht, durch den das diffuse Licht der Straßenlaternen schimmerte. Zusammen mit dem am unteren Fensterrand gerade noch sichtbaren schmiedeeisernen Zaun und den Silhouetten der Bäume hatte ich das Gefühl, in einem uralten Film zu stecken ;o)
Jan und Anne haben mich danach zum Bus gebracht, der mich über Nacht zurück nach Delhi bringen sollte. Fahrstil war as usual und um halb sechs Uhr morgens hatte mich der Alltag in Form eines uneinsichtigen Tuc-Tuc-Fahrers wieder, der 250 Rupien haben wollte für ein paar Kilometer Fahrt. Weil ich noch uneinsichtiger war als er blieb es bei 80 Rupien - danke und tschüs.
Müde wie ich war, hab ich die Vorlesung gestern Früh ausgelassen und stattdessen am Nachmittag angefangen, die Bilder des vergangenen Wochenendes zu bearbeiten. Leider ist dann aus unerfindlichen Gründen (ich werde dem Internetfuzzi heute noch mal einen Besuch abstatten) das Internet weg gewesen, daher kann ich euch erst heute Bericht erstatten.

Bis bald!


Hello everybody,

finally I have time to tell you about our trip to the mountains. On Sunday and Monday we entered the foothills of the Himalaya, travelling to the small city called Shimla. Even the bus ride itself was an adventure because of the driver’s idea of driving - he didn’t think much of applying the brakes timely. Due to that, we experienced the absence of gravity a few times and were thrown out of our seats for centimeters.
But we got a reward for the bumpy night in terms of a gorgeous sunrise in the mountains. In addition to that, we had yummy bread with Nutella on it on The Ridge in Shimla before we checked out our rooms at YMCA. Well, broken windows and common bath or not, we had a red lamp above our bed, dark red carpeted floor and dark red blankets after all ;o)
My day really started at Indian Coffee House where a waiter in a prince’s costume served me two coffees - unwillingly but still. That way he saved me from dozing off after that long night without much sleep. Anne and Jan joined me after the Mass at Christ Church to get their caffeine boost as well.
Strengthened, we left the Coffee House and tried the “Heritage Walk No 1” for a start, which was meant to lead us to certain historical buildings around Shimla. Admiring the third or fourth building, a garden on the other side of the street caught my eye. I could see it just because the gate (which was as tall as a man) was ajar. This attracted the attention of the man inside the garden fence and he invited us to have a closer look at the garden. He then explained to us that this was the garden of his boss, who emerged from the house just then, accompanied by his wife. They kindly invited us to tea and biscuits, but only after a tour through their very old and beautiful restored colonial house. The two daughters of the couple joined us afterwards and the family gave many tips to Anne and Jan who wanted to journey further into the north.
At the end of Heritage Walk was the Viceregal’s Lodge - or Harry Potter’s Castle ;o) we joined the short tour through the ground floor - I did not get a word of it - and learned once more that rules in India are more like guidelines. “Do not use the furniture” seems to mean something like “If your feet hurt, you may well use the old, precious chairs to have a rest”.
Thus far, our day was fine but then came - THE DINNER. Following the recommendation of the Lonely Planet we settled in the “Café Sol’”, looking forward to a delicious Mexican dinner, finalizing with “the best choice of cakes in Shimla”.
Well. What can I say. The Nachos I got as a starter were okay. What was not okay was the Guacamole. How much violence can you use on an avocado????? My Cottage Cheese Fajitas were very - Indian style. Hot, but nothing else. And then the cake came. On that point, my desperation erupted in laughter because nothing else would have helped. I’m lost of words thinking of the cake except for synthetic and extremely sugary. However, this was our fault because when we analyzed the recommendation of Lonely Planet we stumbled over the phrase “best choice of cakes in Shimla” and especially over the word “choice”. Well, this doesn’t mean at all that the cakes themselves are good. Well, you learn something new every day.
On Monday morning, the travelling group from next table on breakfast invited us to join them when hiking up to Jakhoo Temple. That had been our plan anyway and because it was more safely in a larger group (due to the monkeys) we agreed. Jan got the wooden stick to guard us and we were off. At the foot of the hill there was a sign telling us we would be “super fit” if would take us 30 minutes or less to climb up. If it would take us 30 to 45 minutes our fitness would be “mediocre” and if we would need more than 45 minutes, our fitness would be dreadful - it took us 35 minutes, including a short break ;o)
Up on the top a moderately interesting temple awaited us with a far more spectacular statue of God Hanuman who is worshipped in the temple. Beside the building was a small garden area where (as everywhere else up there) loads of rhesus monkeys live. Jan’s career as a civil hero got a boost up there when he hastened to rescue two Indian girls whose scarves were attacked by a greedy monkey.
After the descent we sat into a small restaurant called “Alfa” at Scandal Point, that is to say in the center of Shimla, to fight our hunger. The Cream Of Mushroom was surprisingly delicious - and there were real mushrooms in it!
We had agreed to meet the two ladies from New Zealand (who were at Jakhoo Temple with us) to visit the Chadwick Waterfalls in the afternoon. Unfortunately, the taxi company where we wanted to rent a cab with driver, informed us that there would be almost no water on the waterfalls. Thus, we changed plans and had the chauffeur drive us to Potter’s Hill. This is a place a bit outside of Shimla where the inhabitants used to collect the clay for their pottery. Nowadays, Potter’s Hill is a marvelous area for hiking and also, there is a camp that can be rented by schools or companies for outdoor activities (crag with Indian security regulations included).
Back in Shimla, I collected my luggage and we headed off to Ashiana’s for dinner - luckily, food was excellent and the ambience even better. The restaurant is located in a circular pavilion, where all the furniture, floor, walls and ceiling is wooden. Through the high windows, you can see The Ridge or downwards on the city. When we were there, the view was quite spectacular because The Ridge was all foggy, what with the street lantern’s diffuse light gave the impression to sit in a very old film. Even reinforcing this impression was the part of wrought-iron fence just visible through the window and the silhouettes of the tree in the night.
After dinner, Jan and Anne accompanied me to the bus stop where I was supposed to drive back to Delhi overnight. Driving style was as usual and at half past five in the morning, daily routine was back in form of an unreasonable Tuc-Tuc-Driver who asked for 250 rupees for a few kilometer’s drive. I, being even more unreasonable, offered 80 rupees - and won in the end.
Being so tired, I skipped college the following morning and started selecting and editing the photos of the weekend in the afternoon. Unfortunately, my internet stopped working in the evening, so I was able to report to you only now.

See you!

Ashiana

Aussicht von Shimla

Bantony Castle - ehemaliges Polizeihauptquartier

Old Style Letterbox ;o)

Christ Church - zweitälteste Kirche Nordindiens

Garten in Shimla

Garten in Shimla

Rhesusaffe im Jakhoo Tempel

33 Meter hohe Statue des Gottes Hanuman im Jakhoo Tempel

Die Blumen müssen geschützt werden...

...denn die Affen sind ziemlich intelligent...

...und geschäftstüchtig. Schuh gegen Keks lautet das Motto

Kunst auf dem LKW ;o)

...und am Obststand.

Shimla's Plastikblumenbasar

Post Office

Potter's Hill

Potter's Hill

Potter's Hill

Hanuman-Languren am Potter's Hill

Shimla's Rathaus aus der Zeit der britischen Kolonialherrschaft

noch ein Affe

Blick auf Shimla bei Sonnenuntergang

Sonnenaufgang im Himalaya

immer noch Sonnenaufgang

Kuh im Bushäuschen

Viceregal's Lodge

Tischchen in der Viceregal's Lodge

Garten der Viceregal's Lodge

Viceregal's Lodge

Viceregal's Lodge

Gartenanlage der Viceregal's Lodge