Mittwoch, 1. Januar 2014

Fazit



Wieder mal sitze ich am Flughafen (diesmal in Kuala Lumpur) und es ist Zeit für ein Fazit, denn ab morgen beginnt ein neuer Abschnitt, der letzte meiner Reise: Johi kommt ;o)))))))

Bis heute habe ich mehr als unglaubliche 26.000 km zurückgelegt, bin in 119 Tagen auf drei Kontinenten (Europa mitgezählt) gewesen und habe mittlerweile fast 2.000 Fotos und Videos gemacht. Außerdem habe ich ungezählte unvergessliche Momente, gute und schlechte, gehabt, nette und weniger nette Menschen getroffen und mir dieses seltsame indische Kopfschütteln angewöhnt.
In dieser Zeit, die mich persönlich, glaube ich, ein gutes Stück weitergebracht hat, habe ich auch viel Zeit zum Nachdenken gehabt. Sicher bin ich nicht mehr dieselbe, die im September ahnungslos ins Flugzeug gestiegen ist, aber die Zeit wird zeigen, wie diese Veränderung genau aussieht.

Jedenfalls bin ich froh, dass ich den Schritt ins Unbekannte gewagt habe und mich einer Kultur gestellt habe, die unterschiedlicher zur europäischen gar nicht sein könnte. Auch wenn Indien nicht mein Lieblingsland geworden ist, habe ich trotzdem einen guten Einblick in die Lebens- und Denkweise der indischen Bevölkerung gewonnen und bin dankbar dafür, dass mir das ermöglicht wurde.

Jetzt freue ich mich aber erstmal auf eine warme (hoffentlich!!!!!) Dusche in Delhi heute Abend und auf meinen Schatz morgen früh. Da ich den Lappi dann nicht mehr mitschleppe, ist dies hiermit mein letzter Eintrag - tschüs und danke fürs Mitlesen und Kommentieren!

Bis Ende Januar ;o)

Busy days in Australia



Einige Zeit ist jetzt vergangen seit meinem letzten Blogeintrag und viel ist seither passiert. Aber mal wieder der Reihe nach ,o)

Am 27. waren wir in Sovereign Hill, das den Städten zur Zeit des australischen Goldrausches um 1850 herum nachempfunden ist. Es ist eine richtige kleine Ortschaft mit verschiedenen Geschäften, Wohnhäusern, den Gebäuden der Goldindustrie und auch einem Chinesenviertel ;o) In den Geschäften kann man einerseits Sachen kaufen und andererseits auch Handwerkern zuschauen, die nach den alten Methoden arbeiten. Auch für Kinder wird einiges geboten, beispielsweise können sie helfen, Kerzen zu ziehen. Im Chinesenviertel wird gezeigt, wie die ersten Einwanderer aus China in Australien ankamen und unter welchen Bedingungen sie gelebt haben. In einem kleinen Zelt, vergleichbar mit der Größe eines Spatzes (für die Nicht-Pfadfinder: das Zelt mit dem Namen „Spatz“ ist gemeint, nicht der Vogel ;o)), wohnte unter Umständen eine ganze Familie. Außerdem konnten wir selber Gold waschen, in einem kleinen Bachlauf in den regelmäßig Goldkörnchen platziert werden - Annes Tochter Sarah hat tatsächlich ein winziges Partikelchen gefunden! Es gab auch ein Schaugoldgießen, bei dem uns der Prozess des Goldschmelzens und -gießens erklärt wurde - in Sovereign Hill wird übrigens derselbe Goldbarren (im Wert von ca. AUD 130.000,00!) seit 17 Jahren immer wieder geschmolzen und gegossen! Und wir haben eine Tour durch einen stillgelegten Stollen gemacht, bei dem uns von dem Unglück im Jahre 1882 erzählt wurde, als 29 Kumpel unter Tage eingeschlossen wurden und nur fünf gerettet werden konnten. Außerdem waren wir im örtlichen Theater, wo eine Slapstickvariante von der „Schönen und dem Biest“ gezeigt wurde, die ich ziemlich lustig fand.
Am nächsten Tag haben wir’s dann ruhig angehen lassen - ich bin lediglich die Straße runter zur „Chocolate Mill“ gewandert, wo ich einen wundervollen Schokoladekuchen gegessen und Iced Chocolate getrunken habe - und viiiiiiiiel Schokolade gekauft hab. Als dann aber eine Gruppe von 14 Indern reinmarschiert ist, hab ich beschlossen, dass mein friedlicher Gartenplatz nicht mehr ganz so friedlich ist und dass ich lieber zurücklaufe. Die Chocolate Mill wurde übrigens aus 900 Ballen Stroh erbaut und hat wunderbar organische Formen, ich war ganz begeistert!
Am 29. sind Anne und ich nach Melbourne gefahren und sie hat mir ein bisschen die Stadt gezeigt. Wir sind ein bisschen am Yarra entlang gewandert und waren in der Kunstgalerie, wo in der Ausstellung „Melbourne Now“ einige gute Stücke zu sehen waren (soweit ich das mit meinem nicht vorhandenen Kunstsinn beurteilen kann *g*). Danach haben wir uns im Botanical Garden eine kurze Pause gegönnt, während derer ich im Gras eingeschlafen bin und mir einen kleinen Sonnenbrand im Gesicht geholt hab. So erfrischt sind wir ein bisschen die Straßen entlang gewandert und es gibt einige echt nette Gässchen in Melbourne, die mich sehr an Italien erinnert haben: ganz eng, zu beiden Seiten haben die Cafés Tische ins Freie gestellt und es war gerade noch Platz, um sich dazwischen durchzuschlängeln.
Weil wir tags darauf, am 30., uns mit Sean bei Freunden der beiden in Ocean Grove treffen wollten, haben wir bei Annes Sohn Nicholas in Melbourne übernachtet. Am Morgen war meine Erkältung, die ich seit Weihnachten mitschleppe, so schlimm, dass wir auf dem Weg noch kurz Halt bei einer Apotheke machten, damit ich mir Nasenspray kaufen konnte. Donnerwetter, die australischen Nasensprays haben’s echt in sich! Da braucht man wirklich nicht mehr als einen Sprühstoß!
In Ocean Grove angekommen, haben wir uns nach einem kleinen Mittagessen, das Anne und Seans Freunde für uns gemacht haben, gleich auf den Weg an den Strand gemacht - und der liegt wirklich fast direkt hinterm Haus! Kaum mehr als die Sanddünen waren zu überqueren - und dann waren wir auch schon da. Der Strand war ewig lang und sandig und an der Stelle, an der wir waren, auch kaum bevölkert. Weil das Wasser aber von der Antarktis her kommt, ist es ziemlich kalt und ohne Neoprenanzug kann man auch kaum reingehen. Ich hab mich daher - und auch wegen der Erkältung - fürs Sonnenbaden entschieden - und war auch sehr froh darüber, denn auch der Wind war ziemlich frisch.
Am Abend bin ich dann noch mit Mandy, der Tochter unserer Gastgeber, kurz shoppen gegangen, bevor wir in einem Strandrestaurant zu Abend gegessen haben und dann nach Hause gefahren sind.
Die Heimfahrt war noch ein bisschen ein Abenteuer, denn das Navi hat uns auf eine ziemlich schmale Landstraße gelotst, wo die Zivilisation meilenweit entfernt schien. Mehrfach haben wir im Dunkeln (nach einem unglaublichen Sonnenuntergang über Australiens Busch übrigens!) Känguruhs gesehen, die neben und auf der Straße unterwegs waren. Eines hüpfte sogar so nah vor uns über die Straße, dass wir es wirklich beinahe überfahren hätte! Sean konnte gerade noch so bremsen.

Gestern, an Silvester, haben wir erstmal lange geschlafen, bevor wir uns ans Kochen und Dekorieren gemacht haben. Abends haben Anne und Sean nämlich eine Party mit Thema „New York“ gegeben und wir mussten noch einiges vorbereiten. Wir wurden aber rechtzeitig fertig und die Party war großartig. Leider konnten wir hier nur ein kleines Feuerwerk sehen, denn grundsätzlich ist es viel zu trocken und die Buschfeuergefahr viel zu groß (wir hatten nach Weihnachten sogar eine Warnung, denn eines war nur drei Kilometer entfernt - der Wind blies aber glücklicherweise in die andere Richtung). Aber wir haben via TV die Feuerwerke in Melbourne und Sydney bewundert und mit Sekt angestoßen und Sternspritzer angezündet. Um eins hab ich dann den Übriggebliebenen noch „Dinner for One“ gezeigt, das hier in Australien völlig unbekannt ist. Es hat aber allen sehr gut gefallen und ich wurde gefragt, ob ich das nicht fürs nächste Jahr „available“ machen könnte ;o) Anne hat sogar Tränen gelacht!

Well, heute ist also mein letzter Tag in Aussieland und er ist auch schon fast zu Ende. Gemacht hab ich außer abwaschen ziemlich genau gar nichts, auch noch nicht gepackt (steht auf der To-Do-Liste). Wir haben auch genau das richtige Neujahrswetter, es schüttet nämlich ordentlich draußen. Jetzt gibt’s nachher noch Abendessen und dann wird ich zusammenpacken und eher bald schlafen gehen, denn morgen müssen wir schon gegen fünf hier wegfahren, weil mein Flieger schon um neun geht.

Sovereign Hill

Süßigkeitenladen in Sovereign Hill


Siedlerunterkunft

Der moderne Goldrausch ;o)


Das Zebra ist los!

Yummy - in Melbourne ;o)

Auf sie wäre ich fast draufgetreten...

Flinders Station in Melbourne
Haus in St.Kilda (Melbourne)