Nach fünf Tagen in den Steppen rund um Udaipur hab ich nun
endlich wieder Strom - ich sitze gerade am Mumbai Airport und warte auf meinen
Flug nach Goa-Dabolim.
Die letzten Tage waren sehr schön, aber auch anstrengend.
Wir sind durchschnittlich 4-6 Stunden täglich auf dem Pferd gesessen. Aber man
gewöhnt sich recht schnell daran und nach drei Tagen hab ich mir auch nix mehr
aufgescheuert ;o)
Wir sind zu dritt geritten, ich und noch zwei Deutsche, plus
unser Guide. Im Camp wurden wir von einer großartigen Crew versorgt, die nicht
nur jeden Tag schon alles fertig aufgebaut hatten, wenn wir müden vom Pferd
fielen, sondern uns auch kulinarisch wirklich großartig versorgt haben! Ich
habe seit Langem mal wieder indisch gegessen - und mein Magen hat es mir sogar
verziehen ;o) Geschlafen haben wir in Zelten, was in dieser Jahreszeit in
Rajasthan eine rechte Herausforderung ist - die Nächte werden nämlich richtig
kalt. Untertags ist es dafür umso wärmer - Wüstenklima halt. Geduscht haben wir
indisch - das bedeutet, uns wurde Wasser überm Feuer heiß gemacht, in Eimer
abgefüllt und wir mussten es dann mit kaltem Wasser selber mischen. Das Gemisch
wird dann mittels Messbecher abgeschöpft und derselbe als „Duschkopf“ verwendet
;o) sprich, einfach über einem ausgeleert.
Unsere Pferdchen waren auch echt top - wir hatten
Marwaristuten, meine stammte sogar aus der hofeigenen Zucht der
Trailveranstalter. Kirti („Ruhm“) passte insofern hervorragend zu mir, als dass
sie ein echtes Rennpferdchen ist ;o) anfangs hatten wir so unsere Diskussionen,
aber gegen Ende verstanden wir uns immer besser und auch das Bremsen
funktionierte manchmal (liebe Ines, falls du hier mitliest: Falls du dachtest,
dein Socke hat einen langen Bremsweg, komm mal nach Indien *g*).
Die Landschaft wechselte zwischen Felswüste, Steppe und
kultivierten Feldern ab, wo Weizen, Senf, Linsen und Tomaten angebaut wurden.
Immer wieder kamen wir auch durch Dörfer, wo vor allem die Kinder uns (oder die
Pferde?) begeistert empfingen und wir immer wieder winken und grüßen mussten.
Zwischen den Dörfern, auf der Steppe, trafen wir auch immer wieder Hirten, die
ihre Kühe, Büffel und Ziegen weideten - bis wir kamen. Die armen Tiere kennen
nämlich keine Pferde und starrten uns teilweise mehr an als die Zweibeiner.
Mehr als einmal lösten wir auch eine wilde Flucht aus, wenn die Büffel nicht
angebunden waren ;o)
Wildtiere haben wir leider nicht so viele gesehen, Schlangen
und Leoparden ließen sich gar nicht blicken :o( dafür einige Nilgaiantilopen,
das ist die größte Antilopenart Indiens (so groß wie Kühe), viele verschiedene
Vögel (darunter einige wildlebende, wunderschöne Pfauen) - und als wir durch
den Nationalpark ritten, leider auch handtellergroße Spinnen :o((( Der Tag hat
mir auch gar nicht gefallen, weil wir über zwei Stunden zwischen diesen
Viechern durchreiten mussten, die in mannshohen Netzen zu beiden Seiten des
Weges saßen. Hätte ich gekonnt, wie ich wollte, ich hätte am Stück geschrien
(konnte ich nicht, sonst wär mir mein Pony durch, und dann hätte ich keine
Kontrolle mehr gehabt, ob wir durch die Netze oder an ihnen vorbei reiten).
Ansonsten hat sich der Ritt aber echt gelohnt. Es tat gut,
mal zu sehen, dass Indien auch mal nicht komplett vermüllt ist und auch ein
bisschen Grün zu bieten hat.
Jetzt sitze ich also am Flughafen, bin gestern Abend noch
von Udaipur nach Mumbai geflogen, und mein Boarding sollte in gut einer halben
Stunde beginnen, sofern wir nicht wieder Verspätung haben. Heute Abend sitze
ich dann hoffentlich schon in Panajim in Goa und lasse mir leckere
Schweinefleisch- oder Krabbengerichte schmecken!
|
Kirti und ich |
|
Eine von vielen kunstvollen Vogelscheuchen Rajasthans |
|
Nilgaiantilopen |
|
Auch eine Fahrt auf dem Ochsenkarren stand auf dem Programm |
|
Pferdebaden im Camp am See - hier Ashtmi mit unserem Guide Mohan |
|
Stimmungsvoller Sonnenuntergang |
|
Sie haben wir bei unserer ersten Mittagspause getroffen - und wurden gleich zum Chai eingeladen |
|
Kirti |
|
Ungläubiger Büffelblick |
|
Wüstenartige Landschaft bis zum Horizont |
|
Gruppenbild von uns Vieren |
|
Die weltberühmten sichelförmigen Ohren der Marwariperde |
|
Felder |
|
Hier ist es ein bisschen grüner |
|
Sonnenuntergang im Fort |
|
Hier durften wir uns am zweiten Tag von den Strapazen erholen |
|
Feldarbeit |
|
Dulika |
|
Heutransport |
|
Ziegen so weit das Auge reicht |
|
Dorfleben |
|
Unser schönster Lagerplatz |
|
Großartiges Frühstück |
|
Mittagspause im Balsori-Fort |
|
Aus solchen Brunnen holen sich die Dorfbewohner das Wasser |
|
Balsori-Fort |
danke für den tollen bericht, aber vor allem dafür dass du von den riesenspinnen kein foto gepostet hast ;-) viel spass noch
AntwortenLöschenlg michaela
*ggg* Ich hab auch mit einem "mulmigen" Gefühl runter gescrollt... Das Spinnenfoto vermisse ich auch nicht ;-)
LöschenGrüaßle, Martina
boah, i han wichtigers zum tua ka als dia wüaschta viechr ou no zum fotografiera!! I han überleaga müssa!!!
AntwortenLöschen