So, gestern habe ich unsere Wohnung endgültig verlassen und
bin nach Udaipur gereist. Ich hatte wieder einen Sleeperbus, diesmal allerdings
Pech mit meinen Mitreisenden. Jede einzelne Pause habe ich nicht nur dadurch
mitgekriegt, dass der Bus auf einmal taghell erleuchtet war sondern auch durch die
lautstarken Unterhaltungen.
Als wir mit über zwei Stunden Verspätung endlich in Udaipur
ankamen, war’s schon fast Mittag, aber zum Glück hat es mit der
Hotelreservierung geklappt und ich konnte gleich in mein Zimmer. Damit hatte
ich richtig Glück, denn das ganze Hotel ist echt schön (werd morgen noch ein
paar Fotos machen) und mein Zimmer ist sauber, groß und ich hab heißes
Wasser!!! Das allerdings erst bei der zweiten Dusche, weil ich nicht wusste,
dass man das Wasser ca. eine Viertelstunde laufen lassen muss, bevor es warm
kommt (ja, nach drei Monaten Indien hätte ich es aber wissen müssen *g*). Der
Hotelbesitzer und sein Sohn (?) haben sich nach meiner Beschwerde aber sofort
darum gekümmert und sind auch sonst voll lieb und bemüht. Das hat man hier ja
nicht immer.
Nach einem gemütlichen Frühstück/Mittagessen auf dem Rooftop
(mit herrlichem Blick auf den See und die Inseln mit dem Taj Lake Palace Hotel
bin ich mal in die Stadt losgegangen. Zuerst hab ich mir das Bagore-ki-Haveli
angeschaut, ein ehemaliges Wohnhaus aus dem 18. Jahrhundert. Mittlerweile sind
ein Puppen- und ein Turbanmuseum darin untergebracht und außerdem sind ein paar
Räume so hergerichtet worden, wie sie früher als Wohnräume verwendet wurden.
Ein Zimmer wurde im Originalzustand, also vor der Renovierung, gelassen - man
muss echt sagen, da wurde ganze Arbeit geleistet! Die Fenster haben vielfach
Buntglasscheiben (in allen Farben!) drin, es hängen wunderschöne rajasthanische
Glaslampen von den Decken (auch in allen Farben), die Wandreliefs und
-verzierungen sind ganz toll - und es gibt sogar eine Art Hollywoodschaukel,
von der aus das Leben im Innenhof betrachtet werden kann.
Nach dem Haveli hab ich den Jagdish-Tempel gesucht und
gefunden. Der Tempel erinnert ein wenig an den Akshardam-Tempel in Delhi, ist
aber viel kleiner und auch nicht ganz so spektakulär, denn er ist aus grauem
Stein erbaut und nicht aus rosafarbenem Sandstein. Nichtsdestotrotz lohnte sich
der Besuch, denn die Steinreliefs außen sind wirklich wunderschön, die
Eintracht von Ratten, Streifenhörnchen und Tauben auf dem Gelände ist spannend
zum Zusehen, und im Innern des Tempels herrscht eine sehr friedliche und
entspannende Stimmung. Als ich ankam sangen gerade ein paar Frauen ihre Gebete
zu Trommeln und kleinen Zimbeln. Wenn man sich angemessen verhält, haben in den
meisten Tempeln die Menschen auch kein Problem damit, dass man als
Andersgläubiger dazu sitzt (im Gegenteil, meistens bitten sie sie sogar
ausdrücklich herein), also hab ich mich hinten in die Ecke gesetzt und eine
Weile zugehört - da kann man den Alltagsstress auf Indiens Straßen gut mal
hinter sich lassen.
Nach dem Besuch im Tempel hab ich mich auf den Weg zum
Treffen mit Ute gemacht, die Dame, bei der ich ab morgen meine Reitsafari
machen werde. Wir haben einige Details geklärt, ich habe meine erste
Mitreiterin kennen gelernt, und schließlich haben wir so lange geplaudert, bis
schon fast die Sonne untergegangen war. Daraufhin wurde ich von einem
Mitarbeiter des Hotels, in dem wir saßen, fast bis nach Hause gefahren und bin
dann noch über den Markt geschlendert. Es ist hier sehr viel ruhiger als in
Delhi und auch die Menschen sind bislang freundlich und viel weniger
aufdringlich.
Das Abendessen hab ich wieder auf dem Rooftop genossen, denn
der Koch hier versteht was „nicht scharf“ heißt - bislang geht es mir auch noch
gut, das war ja auf den bisherigen Reisen nicht immer so.
Morgen früh geht’s dann also gleich wieder los, ich werde
mit Katrina, die mit auf den Trail geht, noch auf den Markt (ich hab einen
tibetischen Markt gesehen, mal schauen, was der so bereithält!) - Rajasthan ist
wirklich sehr, sehr gefährlich für die Geldbörse… - und dann geht’s gegen
Mittag wahrscheinlich auch schon los zu den Pferden!
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Aussicht vom Rooftop auf den See |
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Aussicht vom Rooftop bei Nacht |
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Blick auf den See vom Bagore-ki-Haveli |
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Wunderschöne Buntglasfenster im Empfangszimmer (Bagore-ki-Haveli) |
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Hier lässt es sich aushalten... |
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Innenhof im Bagore-ki-Haveli |
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Fenstererker (Bagore-ki-Haveli) |
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Säulengang im Bagore-ki-Haveli |
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Wandmalerei (Bagore-ki-Haveli) |
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Eingangsbereich im Bagore-ki-Haveli |
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Mein Lieblingsraum im Bagore-ki-Haveli ;o) |
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Puppenmuseum |
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Puppenmuseum - Elefanten gibt's auch hier! |
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Die böse Hexe ist ebenfalls vertreten... |
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...und auch der müde Herrscher. |
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Treppe ins Nirgendwo... |
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Pfauenturban ;o) |
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Der größte Turban der Welt (Gewicht: 30kg!) |
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Wandgemälde im Bagore-ki-Haveli |
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...und noch eins. |
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Auch die neueren Häuser werden gern verziert... |
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Statue von Garuda, Krishnas Reittier, eine Mischung aus Adler und Mensch |
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Beeindruckende Reliefs am Jagdish-Tempel: Menschen,... |
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...und Tiere. |
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