Einige Zeit ist jetzt vergangen seit meinem letzten
Blogeintrag und viel ist seither passiert. Aber mal wieder der Reihe nach ,o)
Am 27. waren wir in Sovereign Hill, das den Städten zur Zeit
des australischen Goldrausches um 1850 herum nachempfunden ist. Es ist eine
richtige kleine Ortschaft mit verschiedenen Geschäften, Wohnhäusern, den
Gebäuden der Goldindustrie und auch einem Chinesenviertel ;o) In den Geschäften
kann man einerseits Sachen kaufen und andererseits auch Handwerkern zuschauen,
die nach den alten Methoden arbeiten. Auch für Kinder wird einiges geboten,
beispielsweise können sie helfen, Kerzen zu ziehen. Im Chinesenviertel wird
gezeigt, wie die ersten Einwanderer aus China in Australien ankamen und unter
welchen Bedingungen sie gelebt haben. In einem kleinen Zelt, vergleichbar mit
der Größe eines Spatzes (für die Nicht-Pfadfinder: das Zelt mit dem Namen „Spatz“
ist gemeint, nicht der Vogel ;o)), wohnte unter Umständen eine ganze Familie.
Außerdem konnten wir selber Gold waschen, in einem kleinen Bachlauf in den
regelmäßig Goldkörnchen platziert werden - Annes Tochter Sarah hat tatsächlich
ein winziges Partikelchen gefunden! Es gab auch ein Schaugoldgießen, bei dem
uns der Prozess des Goldschmelzens und -gießens erklärt wurde - in Sovereign
Hill wird übrigens derselbe Goldbarren (im Wert von ca. AUD 130.000,00!) seit
17 Jahren immer wieder geschmolzen und gegossen! Und wir haben eine Tour durch
einen stillgelegten Stollen gemacht, bei dem uns von dem Unglück im Jahre 1882
erzählt wurde, als 29 Kumpel unter Tage eingeschlossen wurden und nur fünf
gerettet werden konnten. Außerdem waren wir im örtlichen Theater, wo eine
Slapstickvariante von der „Schönen und dem Biest“ gezeigt wurde, die ich
ziemlich lustig fand.
Am nächsten Tag haben wir’s dann ruhig angehen lassen - ich
bin lediglich die Straße runter zur „Chocolate Mill“ gewandert, wo ich einen
wundervollen Schokoladekuchen gegessen und Iced Chocolate getrunken habe - und
viiiiiiiiel Schokolade gekauft hab. Als dann aber eine Gruppe von 14 Indern
reinmarschiert ist, hab ich beschlossen, dass mein friedlicher Gartenplatz
nicht mehr ganz so friedlich ist und dass ich lieber zurücklaufe. Die Chocolate
Mill wurde übrigens aus 900 Ballen Stroh erbaut und hat wunderbar organische
Formen, ich war ganz begeistert!
Am 29. sind Anne und ich nach Melbourne gefahren und sie hat
mir ein bisschen die Stadt gezeigt. Wir sind ein bisschen am Yarra entlang
gewandert und waren in der Kunstgalerie, wo in der Ausstellung „Melbourne Now“
einige gute Stücke zu sehen waren (soweit ich das mit meinem nicht vorhandenen
Kunstsinn beurteilen kann *g*). Danach haben wir uns im Botanical Garden eine
kurze Pause gegönnt, während derer ich im Gras eingeschlafen bin und mir einen
kleinen Sonnenbrand im Gesicht geholt hab. So erfrischt sind wir ein bisschen
die Straßen entlang gewandert und es gibt einige echt nette Gässchen in Melbourne,
die mich sehr an Italien erinnert haben: ganz eng, zu beiden Seiten haben die
Cafés Tische ins Freie gestellt und es war gerade noch Platz, um sich
dazwischen durchzuschlängeln.
Weil wir tags darauf, am 30., uns mit Sean bei Freunden der
beiden in Ocean Grove treffen wollten, haben wir bei Annes Sohn Nicholas in
Melbourne übernachtet. Am Morgen war meine Erkältung, die ich seit Weihnachten
mitschleppe, so schlimm, dass wir auf dem Weg noch kurz Halt bei einer Apotheke
machten, damit ich mir Nasenspray kaufen konnte. Donnerwetter, die
australischen Nasensprays haben’s echt in sich! Da braucht man wirklich nicht
mehr als einen Sprühstoß!
In Ocean Grove angekommen, haben wir uns nach einem kleinen
Mittagessen, das Anne und Seans Freunde für uns gemacht haben, gleich auf den
Weg an den Strand gemacht - und der liegt wirklich fast direkt hinterm Haus!
Kaum mehr als die Sanddünen waren zu überqueren - und dann waren wir auch schon
da. Der Strand war ewig lang und sandig und an der Stelle, an der wir waren,
auch kaum bevölkert. Weil das Wasser aber von der Antarktis her kommt, ist es
ziemlich kalt und ohne Neoprenanzug kann man auch kaum reingehen. Ich hab mich
daher - und auch wegen der Erkältung - fürs Sonnenbaden entschieden - und war
auch sehr froh darüber, denn auch der Wind war ziemlich frisch.
Am Abend bin ich dann noch mit Mandy, der Tochter unserer
Gastgeber, kurz shoppen gegangen, bevor wir in einem Strandrestaurant zu Abend
gegessen haben und dann nach Hause gefahren sind.
Die Heimfahrt war noch ein bisschen ein Abenteuer, denn das
Navi hat uns auf eine ziemlich schmale Landstraße gelotst, wo die Zivilisation
meilenweit entfernt schien. Mehrfach haben wir im Dunkeln (nach einem
unglaublichen Sonnenuntergang über Australiens Busch übrigens!) Känguruhs
gesehen, die neben und auf der Straße unterwegs waren. Eines hüpfte sogar so
nah vor uns über die Straße, dass wir es wirklich beinahe überfahren hätte!
Sean konnte gerade noch so bremsen.
Gestern, an Silvester, haben wir erstmal lange geschlafen,
bevor wir uns ans Kochen und Dekorieren gemacht haben. Abends haben Anne und
Sean nämlich eine Party mit Thema „New York“ gegeben und wir mussten noch
einiges vorbereiten. Wir wurden aber rechtzeitig fertig und die Party war
großartig. Leider konnten wir hier nur ein kleines Feuerwerk sehen, denn
grundsätzlich ist es viel zu trocken und die Buschfeuergefahr viel zu groß (wir
hatten nach Weihnachten sogar eine Warnung, denn eines war nur drei Kilometer
entfernt - der Wind blies aber glücklicherweise in die andere Richtung). Aber
wir haben via TV die Feuerwerke in Melbourne und Sydney bewundert und mit Sekt
angestoßen und Sternspritzer angezündet. Um eins hab ich dann den
Übriggebliebenen noch „Dinner for One“ gezeigt, das hier in Australien völlig
unbekannt ist. Es hat aber allen sehr gut gefallen und ich wurde gefragt, ob
ich das nicht fürs nächste Jahr „available“ machen könnte ;o) Anne hat sogar
Tränen gelacht!
Well, heute ist also mein letzter Tag in Aussieland und er
ist auch schon fast zu Ende. Gemacht hab ich außer abwaschen ziemlich genau gar
nichts, auch noch nicht gepackt (steht auf der To-Do-Liste). Wir haben auch
genau das richtige Neujahrswetter, es schüttet nämlich ordentlich draußen.
Jetzt gibt’s nachher noch Abendessen und dann wird ich zusammenpacken und eher
bald schlafen gehen, denn morgen müssen wir schon gegen fünf hier wegfahren,
weil mein Flieger schon um neun geht.
.JPG) |
Sovereign Hill |
.JPG) |
Süßigkeitenladen in Sovereign Hill |
.JPG) |
Siedlerunterkunft |
.JPG) |
Der moderne Goldrausch ;o) |
.JPG) |
Das Zebra ist los! |
.JPG) |
Yummy - in Melbourne ;o) |
 |
Auf sie wäre ich fast draufgetreten... |
 |
Flinders Station in Melbourne |
.JPG) |
Haus in St.Kilda (Melbourne) |