Sonntag, 8. Dezember 2013

Back in Rajasthan

So, gestern habe ich unsere Wohnung endgültig verlassen und bin nach Udaipur gereist. Ich hatte wieder einen Sleeperbus, diesmal allerdings Pech mit meinen Mitreisenden. Jede einzelne Pause habe ich nicht nur dadurch mitgekriegt, dass der Bus auf einmal taghell erleuchtet war sondern auch durch die lautstarken Unterhaltungen.
Als wir mit über zwei Stunden Verspätung endlich in Udaipur ankamen, war’s schon fast Mittag, aber zum Glück hat es mit der Hotelreservierung geklappt und ich konnte gleich in mein Zimmer. Damit hatte ich richtig Glück, denn das ganze Hotel ist echt schön (werd morgen noch ein paar Fotos machen) und mein Zimmer ist sauber, groß und ich hab heißes Wasser!!! Das allerdings erst bei der zweiten Dusche, weil ich nicht wusste, dass man das Wasser ca. eine Viertelstunde laufen lassen muss, bevor es warm kommt (ja, nach drei Monaten Indien hätte ich es aber wissen müssen *g*). Der Hotelbesitzer und sein Sohn (?) haben sich nach meiner Beschwerde aber sofort darum gekümmert und sind auch sonst voll lieb und bemüht. Das hat man hier ja nicht immer.
Nach einem gemütlichen Frühstück/Mittagessen auf dem Rooftop (mit herrlichem Blick auf den See und die Inseln mit dem Taj Lake Palace Hotel bin ich mal in die Stadt losgegangen. Zuerst hab ich mir das Bagore-ki-Haveli angeschaut, ein ehemaliges Wohnhaus aus dem 18. Jahrhundert. Mittlerweile sind ein Puppen- und ein Turbanmuseum darin untergebracht und außerdem sind ein paar Räume so hergerichtet worden, wie sie früher als Wohnräume verwendet wurden. Ein Zimmer wurde im Originalzustand, also vor der Renovierung, gelassen - man muss echt sagen, da wurde ganze Arbeit geleistet! Die Fenster haben vielfach Buntglasscheiben (in allen Farben!) drin, es hängen wunderschöne rajasthanische Glaslampen von den Decken (auch in allen Farben), die Wandreliefs und -verzierungen sind ganz toll - und es gibt sogar eine Art Hollywoodschaukel, von der aus das Leben im Innenhof betrachtet werden kann.
Nach dem Haveli hab ich den Jagdish-Tempel gesucht und gefunden. Der Tempel erinnert ein wenig an den Akshardam-Tempel in Delhi, ist aber viel kleiner und auch nicht ganz so spektakulär, denn er ist aus grauem Stein erbaut und nicht aus rosafarbenem Sandstein. Nichtsdestotrotz lohnte sich der Besuch, denn die Steinreliefs außen sind wirklich wunderschön, die Eintracht von Ratten, Streifenhörnchen und Tauben auf dem Gelände ist spannend zum Zusehen, und im Innern des Tempels herrscht eine sehr friedliche und entspannende Stimmung. Als ich ankam sangen gerade ein paar Frauen ihre Gebete zu Trommeln und kleinen Zimbeln. Wenn man sich angemessen verhält, haben in den meisten Tempeln die Menschen auch kein Problem damit, dass man als Andersgläubiger dazu sitzt (im Gegenteil, meistens bitten sie sie sogar ausdrücklich herein), also hab ich mich hinten in die Ecke gesetzt und eine Weile zugehört - da kann man den Alltagsstress auf Indiens Straßen gut mal hinter sich lassen.
Nach dem Besuch im Tempel hab ich mich auf den Weg zum Treffen mit Ute gemacht, die Dame, bei der ich ab morgen meine Reitsafari machen werde. Wir haben einige Details geklärt, ich habe meine erste Mitreiterin kennen gelernt, und schließlich haben wir so lange geplaudert, bis schon fast die Sonne untergegangen war. Daraufhin wurde ich von einem Mitarbeiter des Hotels, in dem wir saßen, fast bis nach Hause gefahren und bin dann noch über den Markt geschlendert. Es ist hier sehr viel ruhiger als in Delhi und auch die Menschen sind bislang freundlich und viel weniger aufdringlich.
Das Abendessen hab ich wieder auf dem Rooftop genossen, denn der Koch hier versteht was „nicht scharf“ heißt - bislang geht es mir auch noch gut, das war ja auf den bisherigen Reisen nicht immer so.

Morgen früh geht’s dann also gleich wieder los, ich werde mit Katrina, die mit auf den Trail geht, noch auf den Markt (ich hab einen tibetischen Markt gesehen, mal schauen, was der so bereithält!) - Rajasthan ist wirklich sehr, sehr gefährlich für die Geldbörse… - und dann geht’s gegen Mittag wahrscheinlich auch schon los zu den Pferden!

Aussicht vom Rooftop auf den See

Aussicht vom Rooftop bei Nacht

Blick auf den See vom Bagore-ki-Haveli

Wunderschöne Buntglasfenster im Empfangszimmer (Bagore-ki-Haveli)

Hier lässt es sich aushalten...

Innenhof im Bagore-ki-Haveli

Fenstererker (Bagore-ki-Haveli)

Säulengang im Bagore-ki-Haveli

Wandmalerei (Bagore-ki-Haveli)

Eingangsbereich im Bagore-ki-Haveli

Mein Lieblingsraum im Bagore-ki-Haveli ;o)

Puppenmuseum

Puppenmuseum - Elefanten gibt's auch hier!

Die böse Hexe ist ebenfalls vertreten...

...und auch der müde Herrscher.

Treppe ins Nirgendwo...

Pfauenturban ;o)





Der größte Turban der Welt (Gewicht: 30kg!)

Wandgemälde im Bagore-ki-Haveli

...und noch eins.

Auch die neueren Häuser werden gern verziert...



Statue von Garuda, Krishnas Reittier, eine Mischung aus Adler und Mensch

Beeindruckende Reliefs am Jagdish-Tempel: Menschen,...

...und Tiere.

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